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Portraet - Foto Dietmar Schmitt
Kinderfreundlichkeit

Kein Verständnis für spielende Kinder!

Ich halte es für notwendig, gut und richtig, dass in letzter Zeit der Fokus der öffentlichen Diskussion auf geschundene und gequälte Kinder in der ganzen Welt gerichtet worden ist. Man kann gar nicht genug darauf aufmerksam machen.

Dies führte mich zu der Überlegung: Wie sieht es eigentlich vor der eigenen Haustüre mit der Kinderfreundlichkeit aus! Wie gehen wir in Trier mit unseren Kindern um?

Ohne Zweifel, so behandelt wie in manchen Ländern dieser Erde werden Kinder hier sicher nicht. Aber vieles erscheint mir auch bei uns stark verbesserungsbedürftig, um es einmal vorsichtig zu formulieren.

Da ist mir anlässlich meines Besuches in Tarforst doch ein Beispiel begegnet, das ich kaum glauben konnte.

Neubaugebiet auf der Tarforster Höhe. Viele junge Familien wohnen dort mit Kindern, aber auch kinderlose Ehepaare. Man berichtete mir, dass dies teilweise überhaupt nicht zusammenpasst.

Kinder spielen nun einmal gerne Ball. Sollen sie auch, müssen sie auch, denn fettleibige Kinder sind auch so ein trauriges Kapitel bei uns.

Doch wo sollen sie spielen? Auf der Straße werden sie von Nachbarn verjagt, die sich durch das Spiel gestört fühlen. Das Schild weist sie zwar als „Spielstraßen“ auf, aber viele wollen nicht dass Kinder dort tatsächlich spielen!

Aber da gibt es ja große Wiese in der Nähe, gleich neben einem Spielplatz. Wenn man da ein paar Tore aufstellen würde, dann könnte man dort wunderbar Fußball spielen. Ein idealer Platz! Das dachte sich auch der Ortsbeirat und veranlasste das Entsprechende: Doch die Rechnung hatte man ohne den Wirt, genauer gesagt die Jurisprudenz gemacht. Ein Anwohner klagte dagegen vor dem Verwaltungsgericht und ..... bekam Recht! So etwas ist rechtswidrig, meinten die Richter.

Das wäre ein idealer Platz zum Ballspielen!Jetzt bleibt den Jugendlichen nur darauf zu hoffen, dass bald der 2. Sportplatz gebaut wird und man dort etwas Ball spielen kann.

Ich persönlich kann nicht nachempfinden, wie man überhaupt Geräusche, die Kinder verursachen, als störenden Lärm empfinden kann. Gut, man kann argumentieren, ein „kampferprobter“ Vater von 3 Kindern – wie ich – ist das einfach gewohnt. Es gibt kranke, überempfindliche Personen, die reagieren anders darauf. Aber muss können Kinder, die beim Fußballspielen sicher auch mal laut schreien, wirklich so stören, dass man gleich vor das Gericht ziehen muss? Erwartet jemand, der sein Haus in einem Neubaugebiet errichtet, das für junge Familien konzipiert ist, ernsthaft, dass es dort zugeht wie in einem Kurpark?

Immer wieder muss ich es erleben dass wohlgemeinte Aktionen von Ortsbeiräten, irgendwo für Kinder einen Basketballkorb hinzustellen, schnell durch klagefreundliche Anwohner wieder zunichte gemacht werden. Kinderfreundlichkeit ließe sich so einfach verwirklichen, wenn man einfach etwas toleranter im Umgang mit denjenigen wären, die immer als unsere Zukunft bezeichnet werden!

 

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