Der Arbeitskreis “Umwelt” der Jungen Union hat sich sehr intensive und gute Gedanken über neue Energiestrategien der Stadt Trier gemacht. Mit Ihnen gemeinsam habe ich darauf einen Antrag entwickelt, den die CDU Stadtratsfraktion in der Sitzung vom 5.6.2007, dem Tag der Umwelt gestellt und der dort einstimmig angenommen worden ist
Dirk Louy, Benjamin Krajewski und Jörg Reifenberg an dieser Stelle herzlichen Dank für Ihre Arbeit.
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Bemühungen zur Energieeinsparung zu verstärken, um Energiekosten zu senken und die bereits bestehenden Konzepte zur Energieeinsparung konsequent umzusetzen, auszubauen und weiterzuentwickeln.
Insbesondere sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
1. Raumbeleuchtung
In städtischen Räumen, in denen keine energiesparende und bedarfsgerechte Raumbeleuchtung vorhanden ist, sind Energiesparlampen, sowie angepasste Leuchtstoffröhren und Reflektorleuchten einzusetzen.
2. Wärmeregulierung
In allen städtischen Räumen sind die Thermostate auf ihre Genauigkeit zu überprüfen. Ferner sind die Heizungen in Zeiten, in denen Gebäude ungenutzt sind, auf ein Minimum ihrer Leistung zurückzufahren, soweit dies nicht bereits geschieht.
3. Heizungsanlagen
Veraltete Heizungsanlagen sind auf ihre Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und gegebenenfalls zu modernisieren. Ferner ist zu überprüfen, ob Investitionen in Holzhackschnitzel- oder Holzpelletanlagen wirtschaftlich und ökologische sinnvoll sind (siehe auch Energiebericht der Stadt Trier).
Elektroheizungen in ständig genutzten Räumen sind durch neue Heizungen zu ersetzen.
4. Gebäudesanierung
Ältere Gebäude sind hinsichtlich ihrer Wärmedämmung zu überprüfen und - falls notwendig - durch eine neue Isolation zu modernisieren. Einfach verglaste Fenster sind durch modernste (Doppel- oder Dreifach-) Verglasung zu ersetzen.
5. Thermische Solaranlagen
Es ist zu prüfen, ob in Einrichtungen, in denen ein erhöhter Bedarf an Energie für die Herstellung von Warmwasser herrscht, wie zum Beispiel Schwimmbädern und Turnhallen, thermischen Sonnenanlagen eingesetzt werden sollen, soweit nicht ohnehin vorhanden.
6. Solarzellen
Bei Gebäuden in Südlage ist zu prüfen, ob durch den Einsatz von Solarzellen eine wirtschaftliche Stromergänzung erzielt werden kann.
7. Kraft-Wärme-Kopplung
Die städtischen Vertreter in den Aufsichtsgremien der Stadtwerke werden gebeten, darauf hinzuwirken, dass in der Stadt in verstärktem Maße Blockheizkraftwerke errichtet werden. Es soll insbesondere geprüft werden, inwieweit dies in einer bestehenden Bebauung (z. B. Hochbunker) verwirklicht werden kann.
8. Innovative Energieträger
Die städtischen Vertreter in den Aufsichtsgremien der Stadtwerke werden ferner gebeten darauf hinzuwirken, dass die in der Abfallverwertungsanlage Mertesdorf erzeugten Pellets zur Energieerzeugung von den Stadtwerken eingesetzt werden können.
9. Regenerative Energieabsicherung
Die Verwaltung wird außerdem gebeten zu prüfen, ob es sinnvoll ist, gemeinsam mit dem Landkreis Trier-Saarburg und den Stadtwerken eine Biogasanlage zu errichten.
10. Visualisierung und Bewertung
Die Stadt Trier soll eine verursachergerechte Visualisierung und Bewertung des Energieverbrauchs der Stadt vornehmen und diese über den bereits bestehenden Energiebericht hinaus darstellen. Anhand der dadurch gewonnenen Daten wird ein Vergleich mit Einrichtungen gleicher Art ermöglicht und somit aufgezeigt, in welchen Gebäuden eine effizientere Energienutzung anzustreben ist.
Die Verwaltung wird ferner beauftragt, dem Stadtrat bei Vorlage des nächsten Energieberichts, spätestens im Frühjahr 2008 über die getroffenen Maßnahmen Bericht zu erstatten.
Begründung:
Gerade in Zeiten knapper Kassen, wachsender Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt und einer neuen EU-Energiestrategie, ist es wichtig, zukunftsorientiert, ökonomisch und umweltverträglich auf diese Veränderungen zu reagieren.
Auch die Stadt Trier muss sich deshalb weitere Gedanken über ihre zukünftige Energieversorgung machen. Vorrangig gilt es Energie einzusparen und somit Energiekosten zu senken. Ein weiteres Ziel sollte es sein, eine Energieabsicherung, zumindest in Teilen, in mittelbarer Hand der Stadt zu gewährleisten. Dadurch können Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.
Mit diesem Antrag zeigen wir einige Möglichkeiten auf.