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Samstag, 29.3.2014
Auf Einladung der Jungen Union der Stadt Trier habe ich heute zum Thema “Kommunale Akzente setzen! Trotz leerer Kassen?” referiert. Ja, es gibt Möglichkeiten, trotz des notorischen Haushaltsdefizits noch Kommunalpolitik zu gestalten. Ich konnte mit den jungen Leuten sehr aufschlussreiche Gespräche führen führen.
Foto: JU-Trier
Mittwoch, 26.3.2014
“Damit sich was bewegt!”: unter diesem Motto steht das Kommunalwahlprogramm der CDU 2014, das wir heute auf einem Sonderkreisparteitag das beraten und verabschiedet.
Bernhard Kaster hatte mich beauftragt, einen Entwurf auszuarbeiten, der dann in einer Arbeitsgruppe vorberaten wurde, und jetzt den Mitgliedern zur Diskussion vorgestellt wurde.
Ich habe das Programm den Mitgliedern vorgestellt, es entwickelte sich im Anschluss eine sehr lebhafte und Interessante Diskussion. (Foto: JU-Trier)
Das Programm können habe ich -> hier zum Nachlesen abgelegt.
Freitag 14.3. bis Sonntag 16.3.2014
Bereits zum 2. Mal habe ich mit der Abteilung, die ich bei der Staatsanwaltschaft Trier leite, eine Städtereise unternommen. Diesmal ging es nach Köln.
Höhepunkt war natürlich das gemeinsame Gespräch mit Oberstaatsanwalt a.D. Egbert Bülles, der von seiner interessanten und aufreibenden Tätigkeit als Leiter der OK-Abteilung bei der Staatsanwaltschaft Köln erzählte und uns sein Buch “Deutschland Verbrecherland” vorstellte.
Freitag, 7.3.2014
Am Mittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Auch für uns evangelische Christen kann diese eine Bedeutung haben. In der heutigen Presbyteriumssitzung habe ich eine Andacht zu dem Thema gehalten:
Ich habe etwas mitgebracht. Milka, "Die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt.“, so lautet der Werbespruch der Jacobs Suchard GmbH, erdacht im Jahre 1972, der noch heute in aller Munde ist. Was jetzt mit diesem Geschenk tun? Das ist doch gar keine Frage, oder: Sich darüber freuen, essen und genießen, das ist doch klar! Doch halt, der oder die ein oder andere hat sich vielleicht vorgenommen, während der Fastenzeit, die jetzt begonnen hat, auf Süßigkeiten zu verzichten. Ist doch egal: „Der einzige Weg eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben", sagte Oscar Wilde in seinem Buch "Das Bildnis des Dorian Gray“. Also, guten Appetit! Oder doch nicht? Habe ich jetzt den einen oder die andere in einen Konflikt gebracht? Vielleicht wird sich ja sogar jemand über mich fürchterlich ärgern, dass ich ihn oder sie in Versuchung geführt habe. Wie dieses Problem jetzt lösen? Möglicherweise beruhigt es, dass sich die Menschen im ersten Jahrhundert nach Christus ähnlichen Problemen gegenüber sahen. Jakobus der Gerechte - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Apostel - eine zentrale Gestalt und eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Jerusalemer Urgemeinde, hatte sich Gedanken über diese Fragen gemacht und wollte diese auch an seine Glaubensbrüder- und -schwestern weitergegeben. Heute hätte er auf Facebook einer News-Group, die sich „Urchristen außerhalb von Palästina“ nennt, eine Nachricht gepostet. Damals hatte er ganz einfach einen Brief geschrieben, eine Ansprache verfasst, auch „Epistel“ genannt, die sich mahnend und ermunternd an die gesamte damalige Christenheit wendet, insbesondere an die 12 Stämme, die außerhalb Israel existierten. Jakobus geht es dabei in seinem Posting nicht um Glaubensgrundlagen, die setzt er einfach als bekannt voraus. Nein, er hat so eine Art Gebrauchsanleitung für den Lebensalltag für angehende Christen verfasst. Sie erläutert, wie man sich als Christ im Alltag verhält und behandelt deshalb ganz praktische Fragen, die noch heute aktuell sind, wie etwa das Problem, esse ich jetzt das von Thomas Albrecht geschenkte Schokoladentäfelchen oder nicht? Ich lese aus Kapitel 1 dieses Jakobus-Briefes die Verse 12 - 18 in der Einheitsübersetzung:
Glücklich der Mann, der in der Versuchung stand hält. Denn wenn er sich bewährt, wird er den Kranz des Lebens erhalten, der denen verheißen ist, die Gott lieben. Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung. Jeder wird von seiner eigenen Begierde, die ihn lockt und fängt, in Versuchung geführt. Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor. Lasst euch nicht irreführen, meine geliebten Brüder; jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung und keine Verfinsterung gibt. Aus freiem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir gleichsam die Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.
Das Thema Versuchung zieht sich bekanntlich wie ein roter Faden durch die Bibel. Es beginnt mit der berühmten Schlüsselszene in der Schöpfungsgeschichte, in der - verführt von der Schlange, dem Sinnbild für das Bösen - die Frau den Mann verlockt, von den verbotenen Früchten des Baumes der Erkenntnis zu essen. Es setzt sich fort mit der Erzählung über Jesus, der nach seiner Taufe in der Wüste vom Teufel versucht wird, von seinem richtigen Wege abzurücken und mündet schließlich in den eben vorgetragenen Gedanken von Jakobus. Was will uns Jakobus mit seinen Worten zu dem Thema sagen? Ich will einmal 4 zentrale Punkte hervorheben.
1. Jakobus erinnert uns daran, dass Versuchungen, etwas Unrechtes zu tun, eine unausweichliche Realität unseres Daseins sind. Wir sind ihnen tagtäglich ausgesetzt: Kleinen, großen, solchen, die folgenlos bleiben und solchen, die in Katastrophen münden: Mit dem Auto zu schnell fahren, zu viel essen oder trinken, zu lange schlafen, keinen Sport treiben, den Partner oder die Partnerin belügen, um einem Problem auszuweichen, und so weiter und so fort, ich könnte die Reihe endlos fortsetzen. OK, das wissen wir. Wir ärgern uns oft genug darüber, besonders immer dann, wenn wir einer solchen Versuchung erlegen sind. Und oft versuchen wir in einem solchen Fall, die Verantwortung von uns abzuwälzen. Ich erinnere mich noch gut an ein Gerichtsfall, den ich vor vielen Jahren zu verhandeln hatte: Damals existierte noch die Unterführung zwischen Simeonstraße und Paulinstraße. Angeklagt war ein Mann, der von der Polizei in flagranti dabei ertappt wurde, wie er aus einer zerborstenen Scheibe eines Schaufensters in dieser Passage, Wertsachen herausnahm, Pelzmäntel, Handtaschen, was da halt so stand. Der vielfach einschlägig vorbestrafte Mann saß mit traurigen Augen in der Anklagebank und sagte schulterzuckend im besten Trierisch zu der Richterin: "Wissen Sie, Frau Richterin, ich hatte in der "Sim" einen getrunken. Wie ich durch die Porta-Nigra-Passage nach Hause gehe, da sehe ich plötzlich, dass die Scheibe der Verkaufsauslage eingeschlagen ist. Da habe ich halt hineingegriffen. Er drehte bedauernd seinen Kopf zur Richterbank, wobei sein Kopf noch tiefer in seine Schultern sank und seine Augen sich zu einen noch traurigeren Gesichtsausdruck verzogen. Er spreizte seine Hände nach oben: "Ich frage Sie, Frau Richterin: was hätten Sie an meiner Stelle gemacht?" Derjenige, der sich fest vorgenommen hat, während der Fastenzeit keine Süßigkeiten zu essen und der jetzt gleichwohl das kleine Täfelchen verzehrt, weil es ja so gut schmeckt, wird vielleicht denken: „Das ist doch nur dieser dumme Thomas Albrecht schuld, hätte der doch nicht in einer Andacht während der Fastenzeit Schokolade mitgebracht!“ Doch Jakobus beraubt uns der Illusion, die Verantwortung dafür, Versuchungen zu erliegen, auf Dritte abschieben zu können. Denn er postuliert 2. Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Niemand darf sein eigene Verantwortung auf andere schieben, schon gar nicht auf Gott. Denn jeder entscheidet für sich selbst, ob er jetzt das Schokoladentäfelchen isst oder nicht, jeder trifft eine eigenverantwortliche Entscheidung darüber, ob er von den Früchten des verbotenen Baumes nascht, ob er zu viel Alkohol trinkt, Zigaretten raucht und so weiter. Und wenn wir im Vater Unser beten "…und führe uns nicht in Versuchung“, so ist das kein Widerspruch zu dieser These, sondern lediglich auf eine Ungenauigkeit in der Übersetzung zurückzuführen: "Lass uns nicht in Versuchung geraten", wie es der katholischer Katechismus formuliert, muss es wohl richtig verstanden heißen. Nein, wir dürfen und sollen um Gottes Beistand bitten, er kann uns helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, aber wir werden nicht aus der eigenen Verantwortung entlassen. Jakobus weist uns dann
3. auf die schlimmen Gefahren hin, die lauern, wenn wir einmal Versuchungen erliegen. „Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist, bringt sie die Sünde zur Welt; ist die Sünde reif geworden, bringt sie den Tod hervor.“ Ist das übertrieben? Vielleicht hat das zunächst der 38jährige Mann auch gedacht, als er vergangenen Sonntag in Graach erst der Versuchung erlegen ist, viel zu viel Alkohol zu trinken und dann der noch schlimmeren, in diesem Zustand seinen Geländewagen zu besteigen und damit loszufahren: Er raste dann gegen ein am Straßenrand wartendes Taxi und tötete die 59jänhrige Insassin. Machen wir uns nichts vor: Mögen auch die meisten Versuchungen, denen wir erlegen, folgenlos bleiben oder zumindest verkraftbare Konsequenzen nach sich ziehen, es gibt auch die Fehltritte, die in großen, fürchterlichen Katastrophen münden, die nie wieder gutzumachen sind. Daran sollten und müssen wir stets denken. Eine SMS auf dem Smartphone während des Autofahrens geschrieben kann völlig ohne Folgen bleiben, zu einem Bußgeld führen, das man bezahlen muss, wenn man ertappt wird, oder auch für einen selbst und andere Verkehrsteilnehmer tödlich enden, wenn es zu einem Unfall kommt. Doch auf Gefahren hinzuweisen ist die eine Sache. Sie wirklich zu vermeiden, die andere, die entscheidende. Wirklich weiter hilft es also nur, wenn man auch eine konkrete Handlungsanweisung erhält, wie man den Verführungen denn begegnen soll. Aber auch hier lässt uns Jakobus nicht allein. Denn er zeigt uns 4. einen Weg auf, den wir beschreiten sollten, entwickelt eine Vermeidungsstrategie, um es modern auszudrücken: Wir sollen auf Gott hören, mahnt er uns, denn „jede gute Gabe kommt von ihm“. Was soll man jetzt mit einem solchen Hinweis anfangen? Was heißt das? Ist das nicht viel zu allgemein, zu unkonkret?
Ich will an dieser Stelle nur eine Möglichkeit aufzeigen, wie man den Vorschlag umsetzen kann, auf Gott zu hören:
Innehalten, nachdenken, meditieren, zuhören, auf Gott hören. Nicht immer agieren, sondern einmal nichts tun! Und gibt es eine bessere Gelegenheit hierzu, als die Fastenzeit zu einem solchen Innehalten zu nutzen? Eben einmal auf etwas verzichten, um zu hören, zu spüren, welche Versuchungen es gibt, ob sie gefährlich sind, ob man besser ihnen nicht erliegen soll. Dabei ist es gleichgültig, mit welchen Dingen wir den Verzicht üben. Mir gefällt das Verständnis unserer evangelischen Kirche zur Fastenzeit deshalb gut, wobei es danach beim Fasten nicht um eine Rückkehr zu überlieferten Speiseregeln geht, sondern um das Aufbrechen eigener Gewohnheiten, um dem Heiligen Geist Raum zu geben. Seit rund 25 Jahren schon verbinden wir evangelische Christen diese geistliche Praxis auch wieder mit einer körperlichen: Dem Verzicht auf liebgewonnene Gewohnheiten wie gut Essen, Rauchen, Alkohol trinken, Fernsehen, oder ganz aktuell das Autofahren. Autofasten, eine Aktion, die am 17.3. beginnt. Ein gutes, konkretes Beispiel für das, was ich meine: Auf die Bequemlichkeit der Benutzung des eigenen Fahrzeuges verzichten, um darüber nachzudenken, welche Folgen für die Umwelt und uns selbst der unbedachte Autobenutzung hat. „Selber denken – 7 Wochen ohne falsche Gewissheiten“, ist deshalb ein passendes Motto der Evangelische Kirche in Deutschlands, unter dem sie einlädt, die Zeit vor Ostern bewusst zu gestalten. Ich weiß, das ist nicht immer einfach, wie das Beispiel Verzicht auf das Autofahren zeigt. Es kostet Überwindung, ist lästig und unbequem. "Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.", heißt es in Matthäus 26 Vers 41.
Gleichwohl denke ich, es ist mehr als einen Versuch wert. Als Belohnung winkt Erkenntnisgewinn und vielleicht auch irgendwie ein erfüllteres Leben. Wie hat Jakobus es doch ausgedrückt: Man hat die Chance, den „Kranz des Lebens erhalten“. Wir sollten sie nutzen!
Montag, 2.3.2014
Ja ich habe es gewagt und bin dem Karneval entflohen: Mit meiner Familie habe ich einen Ausflug nach Luxemburg unternommen.
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